mein Name ist Dienemann

ich diene der Kunst, so gut ich kann

und das, was die Inspiration mir erlaubt

schreibe ich auf

 

Zwischen den beiden Weltkriegen muss es passiert sein. Hermann Dienemann, ein junger Mann im östlichen Sachsen musste mit ansehen, wie seine Zukunft zerbrach. Er liebte die Malerei und wollte an die Kunstakademie in Dresden. Aber als Sohn eines Gärtnereibesitzers in den unruhigen Zeiten von Kriegen und Not war sein Lebensweg vorherbestimmt. Sein Vater duldetet keine Widerworte und als Hermann nicht aufhörte zu malen nahm er seine Pinsel und zerbrach sie vor den Augen des Sohnes. Es zerbrachen aber nicht nur die Pinsel, es zerbrach auch sein Wille. Hermann übernahm die Gärtnerei und malte nur noch gelegentlich – oft die Gewächshäuser oder die Blumen die er züchtete.

 

Herrmann war mein Großvater. Ich weiß aber nicht viel von ihm, war ich doch noch jung als er in den Achzigern starb. Diese Episode aus seinem Leben bewegte mich immer, hat er mir doch offenbar etwas vererbt. Was ihm die Farben waren sind mir die Worte der deutschen Sprache. Was ihm die  Pinsel waren sind mir die Worte. Mit ihnen male ich Bilder in den Äther.

 

Hineingeboren wurde ich in ein untergehendes Land ohne Telefon und Farbfilmen - im Jahr als die Last Poet ihre Platte „Delights of the Garden“ veröffentlichten. Damals noch unerreichbar hinter dem eisernen Vorhang. Mein Werdegang - original ostdeutsch. Lehre und Studium abgebrochen, schwere Zeiten und wieder Neuanfang. Völliger Richtungswechsel und eine Tätigkeit nahe am Rettungsdienst. Ich lehrte Menschen Leben retten. Dabei blieb ich immer offen in alle Richtungen wo Leben lauert. Immer die Nase auch in den Künsten, ob im Theater, auf Tanzböden oder in Architektur. Kunst kennt keine Schubfächer. Kunst entfaltet sich überall da wo ein Künstler es will.

Nach Jahren im preußischen Exil kehrte ich wieder zurück in der sächsischen Oberlausitz. Wo mein Herz schlägt zwischen uralten Städten und vielfältiger Landschaft – immer nahe an Tschechien und Polen. Der Blick von außen auf Deutschland ist nahe. Ein Platz wie geschaffen zum Beobachten. Weit genug weg vom lästigen Lärmen der Metropolen. Aber auch nahe genug dran, um den Kontakt zu ihnen nicht zu verlieren. Dresden, Prag und Breslau – viele Welten im Dreieck dazwischen. Hier dichte ich mir die Seele aus dem Leib, auf dass Pinsel wieder zusammenwachsen und die Kunst das Leben dirigiert.

 

Die Webseite und den Onlineshop eröffnete ich im Sommer 2024.

 

mein Name ist Dienemann

ich halte alles Vergängliche von mir fern

und dem, was zusammenhanglos ist verloren

gebe ich Form

 


Kontakt: info@dienemann.online

Telefon: 01556 /  1267476